Bonlanden, ein verstecktes Franziskanerinnen Kloster im Allgäu, Ende August. Die Gemeinwohl-Ökonomen tagen bereits die ganze Woche, die ihren Abschluss findet mit einer Podiumsdiskussion
Was zeichnet ein gemeinwohlorientiertes Wirtschaftssystem aus und welche Aufgaben fallen darin einem Finanzsystem zu?
Eine durchaus spannende Frage – interessant auch die Zusammensetzung des Podiums:
Maurice Attenberger, GLS Bank (Geld ist für Menschen da)
Christian Felber, GWÖ (Ein Wirtschaftsmodell mit Zukunft)
Marie Meinhold, Ver.de (Besser nachhaltig versichert)
Daniel Sieben, Triodos Bank (Mit Geld Gutes in der Welt bewirken)
und ich :-), Finanzcafé
Die Bandbreite der Diskussion war spannend. Von der Regulatorik und technischer Lösungen, über den Mut, als Konsument und Kunde vermeintlich “dumme” Fragen zu stellen bis hin zu spiritueller Betrachtung von “Angst, Dualität” oder der Frage “was ist eigentlich Eigentum?” – viele Bereich wurden berührt.
Dennoch blieb im Raum die Frage offen, wie geht es mit der geplanten Gemeinwohl Bank weiter. So viele Engagierte haben Energie, Zeit und Geld in die Genossenschaft gegeben, um eine eigene GWÖ Bank zu gründen und doch war das “System” (in Form der Österreichischen Finanzaufsicht) stärker.
Als Resümee meine ich daher, dass sich ein gemeinwohlorientiertes Wirtschaftssystem durch die Kraft der Gemeinschaft auszeichnet. Denn was wir in über 200 Jahren Industrie und Wachstumswirtschaft an Gewohnheiten und Grundannahmen entwickelt haben, kann nur durch das gemeinsame Erforschen, Erlernen und Erfahren neuer Paradigmen neu gestaltet werden.
Es braucht die Kraft und die Intelligenz Vieler. Es ist wie bei den Imago-Zellen der sich verpuppenden Raupe ehe sie zum Schmetterling wird. Das Finanzsystem wird den neuen Grundannahmen folgen (müssen).