
haben wir uns vergangenen Donnerstag beim Erdforum gedrängt. Der Raum im 4. OG des Grandhotel Cosmopolis war mit 29 Personen gut besetzt. Statisch genehmigt sind 30.
Eingeleitet wurde die Weltpremiere (das erste Erdforum zum Thema Geld in Augsburg), mit einer Vorstellungsrunde. Es fasziniert mich immer wieder, wie viele unterschiedliche Alters- und Bildungsruppen sich einfinden zu diesem Thema. Von IT-lern bis zum Lehrer und von der Hausfrau bis zur Unternehmerin.
Nach dem “Gang auf den Planeten”, der ein Erdforum einleitet, teilen die Teilnehmer*innen Ihre “Hand voll Erde” mit allen und fassen ihre Beweggründe, genau dieses Stück vom Planeten mitzubrigen als kurze Aussage zusammen. Frieden, Fülle, Bodenhaftung, Realität, Ursprung, Verpackung etc. Es war eine kreative Meisterleistung, die Impulse, die Gefühle und inneren Bilder in einen Begriff zu packen.
Im Kern ist es genau das, was das Erdforum will. Die eigene Kreativität ausloten und das, was wir uns für die Erde wünschen – hier war es bezogen auf Geld – zu erforschen. Besonders schätze ich die letzte Phase, in der es gilt, die guten Wünsche konkret auf das eigene Handeln zu übertragen (meine Lieblingsphase 🙂 ).
Gern teil ich mein persönliches Erleben: Ich hatte einen Löwenzahn ausgerupft. Das Bild ist vertraut: er kann sich durch die kleinste Ritze zwängen und auch den dicksten Beton durchdringen. Okay, jetzt nix extrem Kreatives. in dem Moment für mich ein Sinnbild dafür, was ein neues Bewusstsein bewirken kann – auch wenn wir glauben, manches sei Gesetz und in Stein gegossen.
Richtig aufgerüttelt wurde ich aber durch das zweite Fundstück. Eine zerbrochene Bierflasche. Ganz klar war das für mich: Gut, dass du Bewusstseinsarbeit leistest. Aber es wird immer welche geben, die zerbrechen an dem System, die haben keinen Teil mehr an der Gesellschaft und flüchten nicht selten ins Verdrängen. Leider auch durch Alkohol und Drogen.
Das war mein persönliches AHA-Erlebnis. An den Rändern der Gesellschaft, da braucht es mehr als sanftes Bewusstmachen. Da braucht es konkretes Handeln, kraftvollere und deutlichere Worte. Und mutiges Voranschreiten. Das bewegt mich seither.
Es wird meine künftige Arbeit verändern, da bin ich mir sicher. Und ich bin der Erde dankbar für diesen Fingerzeig.
Herzlichen Dank auch an die Mit-Initiatorin des Abends: die Stiftung der Freien Gemeinschaftsbank Basel, deren Ziel das Gestalten einer bewussten Beziehung zu Geld ist.
Zum Ablauf des Erdforums finden sich hier nähere Infos.